Fleisch aus artgerechter Haltung von Bechlin-Beef

Wo kommt unser Fleisch her?

Über diese Frage machen sich immer mehr Menschen inzwischen Gedanken und ich finde, das ist eine gute Entwicklung. Wenn man diese Frage dann auch noch mit „aus artgerechter Haltung“ beantworten kann, dann macht mir das Grillen sehr viel mehr Spass. Und auch der Fleischqualität ist die Haltung anzumerken.

Wir haben für diesen Artikel keine finanzielle Unterstützung bekommen und verwenden nur Produkte, von denen wir auch überzeugt sind. Wir bedanken uns aber bei der Firma Bechlin-Beef für das kostenlose Produktmuster, daher kennzeichnen wir diesen Beitrag vorsorglich als Anzeige/Werbung. 

Der Landwirtschaftliche Betrieb G. Leinitz aus Brandenburg hat uns eingeladen, die dortige Rinderzucht zu besichtigen. Über die Firma Bechlin-Beef vermarktet Herr Leinitz ausschließlich dieses selbst erzeugte Rindfleisch. Bei dem Besuch haben wir eine Menge darüber erfahren, wie viel Arbeit, Wissen und Mühe investiert werden muss, wenn es den Rindern bei der Aufzucht gut gehen und ein Produkt von besonders hoher Qualität entstehen soll. Nach dem Besuch sind wir fest davon überzeugt, dass man dieses Fleisch mit gutem Gewissen geniessen kann und viel fürs Geld bekommt.

Am Ende des Artikels erfahrt ihr noch, wie man eines der leckeren Steaks von Bechlin-Beef  am besten grillt.

 

Futterattacke: Stelle Dich und Deinen Hof bitte kurz vor.

Guido Leinitz: Ihr befindet euch hier auf einem Hof mit langer Tradition. Die Geschichte unseres landwirtschaftlichen Betriebs lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Heute arbeiten neben unseren Mitarbeitern mein Vater, mein Sohn, mein Onkel und ich in verschiedenen Firmenzweigen am Erfolg des Hofes mit. Es kombinieren sich also die Erfahrungen von drei Generationen. Ich selbst habe eine Handwerkerlehre abgeschlossen und Agrarwissenschaften studiert. Aktuell kümmern wir uns um etwa 500 Rinder – Milchkühe, Mastvieh und Zuchtbullen.

Futterattacke: Betreibt ihr ausschließlich eine Rinderzucht?

Guido Leinitz: In der Familie gibt es einen weiteren Betrieb der 300 Milchkühe bewirtschaftet. Bei uns in der Familie hat die Rinderzucht eben Tradition.

 

Futterattacke: Welche Rassen züchtet ihr hier?

Guido Leinitz: Neben den „Blonde d‘ Aquitaine“ und Uckermärker Muttertiere haben wir seit einiger Zeit begonnen eine kleine „Fullblood Wagyu“-Herde aufzubauen, die bereits die ersten Früchte trägt und toll marmoriertes Fleisch hervorbringen wird. Hierzu haben wir Embryonen importiert und diese hier in Deutschland zu inzwischen prächtigen Färsen gross gezogen.

Futterattacke: Was macht denn die Wagyu Rasse aus?

Guido Leinitz: Bei Wagyus handelt es sich ursprünglich um japanische Arbeitsrinder. Das Fleisch der Tiere überzeugt u.a. genetisch bedingt durch eine außergewöhnliche Marmorierung, die reich an ungesättigten Omega Fettsäuren ist und einen unvergleichlichen Geschmack hat.
Weiterhin haben die Tiere einen ruhigen Charakter und sind angenehm in der Haltung. Rein von den optischen Merkmalen, die bei „herkömmlichen“ Rinderrassen für die Qualitätsbewertung herangezogen werden, würden diese Tiere am Markt nicht bestehen, da der durchschnittliche Konsument und somit die Fleischwirtschaft ausschließlich mages, wenig fetthaltiges Fleisch verlangt. Darüber hinaus muss selbst Rindfleisch billig sein. Hier passt das Wagyu aufgrund seiner Größe und Fleischbeschaffenheit nicht ins Raster.

Futterattacke: Woher stammen die Wagyu Rinder?

Guido Leinitz: Wir haben unsere aus Schottland von Freiland Wagyus importiert. Unser Ziel ist der Aufbau einer reinen Wagyu Herde. Dazu verwenden wir Kühe anderer Rassen als Leihmütter. Aber auch Halb-Wagus, die sogenannte F1 Generation, haben wir im Bestand, die ebenfalls ein außergewöhnlich gut marmoriertes Fleisch geben.

Futterattacke: Uns fällt auf, dass die Tiere hier unglaublich viel Platz haben. Welche Fläche bewirtschaftet ihr?

Guido Leinitz: Alle Flächen zusammen sind etwa 650 Hektar gross. Wir legen viel Wert darauf, dass die Tiere sich wohlfühlen, viel Auslauf haben und sich weitgehend frei bewegen können. Die Kälber werden ab Ostern im Freien und auf der Weide geboren. Nach dem Einziehen der Ohrmarken bleiben sie bis zum Ende des Jahres bei Fuß der Mutter und können die Milch so oft genießen, wie sie wollen. Erst wenn es zu kalt wird und das Futterangebot auf der Wiese zur Neige geht, werden die Tiere in offenen Ställen gehalten.

Futterattacke: Kommen wir auf das Futter zurück. Was bekommen die Rinder hier zu fressen?

Guido Leinitz: Bei so großen Flächen sind wir in der glücklichen Lage, unser gesamtes Futter selber zu produzieren. Wir wissen daher zu 100% was unsere Tiere fressen. Dank ausgeklügelter wissenschaftlicher Analysen, die den optimalen Erntezeitpunkt festlegen und individuellen Futterplänen für die Tiere, müssen nur Mineralstoffe zugekauft werden. Generell dürfen unsere Rinder so viel fressen, wie sie wollen. Es kommt dabei aber auf das richtige Verhältnis von Struktur, Energie und Eiweiß an. Hierbei achten wir besonders auf die Bedürfnisse der einzelnen Tiergruppen. So bekommt z.B. eine Mastfärse eine andere tägliche Ration als ein Kalb oder eine Milchkuh. Unsere Futtermittel sind alle frei von genveränderten Pflanzen.

 

Futterattacke: Wie oft wird bei Euch geschlachtet?

Guido Leinitz: Wir schlachten so etwa alle 1-2 Wochen ein Rind und zwar immer erst, wenn das gesamte Tier verkauft ist, nicht nur die Edelstücke.

Futterattacke: Schlachtet ihr hier selbst?

Guido Leinitz: Nein, dafür beauftragen wir einen Schlachtereibetrieb, der nur 15 km von hier entfernt ist. Dabei wird jedes Tier von mir persönlich dorthin gebracht. Die kurze Entfernung und unsere Erfahrungen beim Transport bedeuten so gut wie keinen Stress für die Tiere.

Futterattacke: Vielen Dank für eine beeindruckende Führung und das Interview.

Das Fleisch aus der Kühlung entnehmen, ggf. auspacken und Raumtemperatur annehmen lassen. Einen Grill – egal welcher Art – für direkte, möglich hohe Hitze vorbereiten. Steaks vertragen Temperaturen von bis zu 800°C – nötig sind aber nur 300°C. Die Seite die als erstes gegrillt werden soll leicht mit Meersalz bestreuen, kurz bevor sie aufgelegt wird.

Das Steak auf den Grill legen und – je nach Dicke – für 2-3 Minuten scharf angrillen. Auch die obere Seite in dieser Zeit mit etwas Meersalz bestreuen.

Das Steak wenden und auch die andere Seite für 2-3 Minuten grillen.

Nach dem scharfen Grillen das Steak in einen indirekten oder kühleren Bereich des Grills legen. Wir haben hier auf der Feuerplatte den Knochen in Richtung des Feuers gelegt und das Steak in die Mitte der Platte gelegt.

In das Steak nun die Fühlers eines Thermometers stecken und die Kerntemperatur beobachten. Bei einer Temperatur von 53-55°C muss das Steak vom Grill genommen werden.

Es sollte nun für einige Minuten ganz frei liegen und nicht eingewickelt werden. Die Temperatur im Kern steig in dieser Zeit noch um 1-3°C an. Am Ende der Wartezeit sollte die Temperatur bei 55-57°C sein.

Das Steak nun mit einem guten Pfeffer bestreuen und servieren.